Reduce, Reuse, Recycle – ein Motto, das viele sicherlich schon einmal gehört haben. Aber dorthin ist es ein langer, ökologisch sensibler Weg, um Ökologie und Ökonomie als Unternehmen zu verbinden. Denn die Abfallhierarchie ist für Unternehmen durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sogar rechtlich verbindlich. Aber was bedeuten die „3 R“ wirklich, wie hängen sie mit der sogenannten Abfallhierarchie zusammen und was sind die 5 Säulen der Abfallhierarchie?
Erstellt am20.08.2025Was heißt denn eigentlich „Reduce/Re-Use/Recycle?“: Reduzieren, Wiederverwenden und Wiederverwerten. Das sind die Kernbegriffe der modernen Abfallwirtschaft.
Mit Reduce, Reuse, Recycle (kurz: die „3R“) sollen Ressourcen geschont, die Umwelt entlastet und die Kreislaufwirtschaft gestärkt werden.
Nachfolgend erklären wir dir, was genau diese Prinzipien beinhalten und wie du diese Prinzipien für deine Produkte nutzen und vermarktend kannst – ganz ohne Greenwashing.
Die Abfallhierarchie ist ein zentrales Leitprinzip der Kreislaufwirtschaft. Sie beschreibt die Reihenfolge, in der Maßnahmen zur Abfallvermeidung, -verwertung und -beseitigung durchgeführt werden sollen.
Das Ziel: Abfälle möglichst vermeiden oder so effizient wie möglich in den Stoffkreislauf zurückführen.
Darum wird die Abfallhierarchie oft als „Abfallpyramide“ dargestellt. Je weiter oben eine Maßnahme steht, desto nachhaltiger ist sie.
Reduce, Reuse und Recycle stellen die ersten 3 Kategorien der Abfallhierarchie dar:
Abfallvermeidung („Reduce“/“Prevent“) – unnötige Abfälle gar nicht erst entstehen lassen
Wiederverwendung („Reuse“) – Produkte oder Materialien mehrfach nutzen
Recycling („Recycle“) – Wertstoffe zurück in den Kreislauf bringen
Verwertung („Recovery“) – z. B. energetische Nutzung durch Verbrennung
Beseitigung („Disposal“) – letzte Option, meist durch Deponierung
Das Motto „Reduce, Reuse, Recycle“ hat sich weltweit etabliert, weil es einfach zu merken ist und die drei wichtigsten Prinzipien der Abfallvermeidung zusammenfasst. Diese sogenannten 3R stehen im Alltag im Vordergrund: Weniger konsumieren, Produkte mehrfach nutzen und Wertstoffe recyceln.
In der Realität der Abfallwirtschaft greift dieser Ansatz jedoch zu kurz. Deshalb wurde die dreistufige Abfallhierarchie um zwei weitere Stufen ergänzt: quasi die „5R“.
Diese 5 Stufen der Abfallhierarchie sind im deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) verbindlich vorgegeben.
Die rechtliche Grundlage bildet das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). In § 6 KrWG ist festgelegt, dass die fünfstufige Abfallhierarchie verbindlich einzuhalten ist.
Unternehmen müssen sich an der Abfallhierarchie orientieren – falls keine alternative Maßnahme umweltschonender und damit vorteilhafter ist.
In vereinfachter Form spricht man auch von der dreistufigen Abfallhierarchie. Hier stehen die bekannten Grundsätze Reduce, Reuse, Recycle im Fokus – also die Vermeidung, Wiederverwendung und das Recycling von Abfällen.
Die „Zero Waste“-Bewegung – also das vollständige Vermeiden von Abfällen, geht auf die französische Bloggerin und Zero-Waste-Pionierin Béa Johnson zurück. Sie kommt mit etwa einem Liter Haushaltsabfall von der ganzen Familie (pro Jahr!!!) aus.
Das erreicht sie durch das Einhalten der R’s der Zero-Waste-Bewegung: Vor Reduce/Reuse/Recycle kommt hier nämlich noch „Refuse“ (verweigern/verzichten) und hinter den 3Rs folgt „Rot“ (verrotten lassen, kompostieren).
Zum „Refusen“ nimmt man schon möglichst keinen zukünftigen Abfall mit nach Hause - indem man etwa bei „Unverpackt“-Läden kauft, direkt beim Landwirt einholt oder nötigenfalls die Verpackung gleich im Supermarkt lässt.
Das „Rotten“ wird durch Kompostieren erzielt. Dort werden natürliche oder naturnahe Abfälle quasi direkt wieder in die Natur eingespeist, ohne sie zu beeinträchtigen.
Die fünf R’s des Zero Waste sind somit:
Refuse – Vermeidung
Reduce – Reduzierung
Reuse – Wiederverwendung
Recycle – Wiederverwertung
Rot - Kompostierung
„Refuse“ bzw. Verzicht von Abfällen steht ganz oben in der Abfallhierarchie und ist wichtig, um die Umweltbelastung zu reduzieren.
Das heißt, man vermeidet aktive unnötige Produkte oder Verpackungen – vor allem Einwegartikel –, bevor sie überhaupt ins Haus oder ins Unternehmen kommen. So lässt sich die Abfallmenge drastisch senken, weshalb „Vermeiden“ das wichtigste Prinzip nachhaltiger Abfallwirtschaft ist.
In der Praxis ist jedoch klar: Ein vollständiger Verzicht auf Verpackungen ist kaum möglich.
Verpackungen verlängern Haltbarkeit, sichern Produktsicherheit und machen viele Produkte überhaupt erst verkaufsfähig – besonders Lebensmittel.
Deshalb stößt das Zero-Waste-Ideal hier schnell an Grenzen.
Das bringt uns zur zweiten Stufe der Abfallbewirtschaftungshierarchie.
Die zweite Stufe der Abfallhierarchie zielt darauf ab, Abfall an der Quelle zu vermeiden.
Dazu gehören effizientere Verpackungsdesigns, langlebige Produkte und ein insgesamt geringerer Verbrauch.
Beispiele sind die Slow-Fashion-Bewegung oder die Reparaturkultur.
Auch unsere Verpackungen tragen dazu bei: Sie sind ressourcenschonend, in verschiedenen Größen erhältlich und aus Monomaterialien gefertigt – nachweislich recyclebar. Damit bieten sie kleinen und mittleren Unternehmen eine praktikable Lösung, Abfallmengen nachhaltig zu reduzieren.
„Reuse“ bedeutet, Produkten oder Verpackungen ein 2. Leben zu geben.
Bücher, Kleidung oder Elektronik sind Paradebeispiele für Reparatur und Weitergabe.
Bei Lebensmittelverpackungen ist Wiederverwendung jedoch aus hygienischen und logistischen Gründen kaum möglich.
Stattdessen können aus gebrauchten Verpackungen neue Produkte entstehen – womit wir beim Recycling sind.
Recycling verwandelt Abfall in neue Rohstoffe und hält Materialien im Kreislauf.
Unsere Beutel aus recycelbaren Monokunststoffen (Metallisierte Martha und Transparente Toni) gehören in die Wertstofftonne und können vollständig aufbereitet werden. Im Gegensatz zu schlecht recyclebaren Verpackungsmaterialien aus Verbundstoffen bestehen sie aus nur einem Material und sind damit nachweislich recyclebar.
Sogar im Vergleich zu kompostierbaren Materialien haben recycelbare Verpackungen oft die größere Wirkung: Sie schonen Ressourcen, stärken die Kreislaufwirtschaft und minimieren Rohstoffabbau.
Kurz gesagt: Ob Snackbeutel oder Nachfüllpackung – unsere „Made for Recycling“-zertifizierten Lösungen zeigen, wie modernes Verpackungsdesign Abfallwirtschaft nachhaltig verändern kann.
Du möchstest wissen, wie ein klassisches Recycling funktioniert? Lies unseren Artikel zum Thema Plastikrecycling.
Wie kann dein Unternehmen die 5 Prinzipien zum nachhaltigeren Abfallmanagement umsetzen?
Hier sind ein paar Tipps und Ideen, wie KMU die 5 R umsetzen können:
Führe Audits durch, um herauszufinden, wo Abfall entsteht und wie du ihn reduzieren kannst (z.B. auf flexible Verpackungen wie Beutelverpackungen wechseln, da sie weniger Material benötigen).
Optimiere deine Logistik und das Lagermanagement deiner Produkte.
Finde Möglichkeiten, wie du Produktionsmaterialien aus deinen Produkten wiederverwenden kannst.
Verwende vollständig recycelbare Verpackungen aus einem einzigen Material anstelle von Verbundwerkstoffen (z. B. unsere zertifiziert recyclebaren Materialien „Transparent Toni” oder „Metallisierte Martha”).
Prüfe Möglichkeiten, wie du bei der Produktion Abfällen in Biokraftstoffe umwandeln oder zur Energiegewinnung nutzen kann.
Arbeite mit zugelassenen Abfallentsorgern zusammen und stelle eine ordnungsgemäße Entsorgung sicher.
Informiere deine Kund:innen über die richtige Entsorgung der Verpackungen (z. B. durch Verwendung von Recyclingzeichen).
Die Abfallhierarchie ist weit mehr als ein theoretisches Modell – sie ist Pflicht und Chance zugleich.
Unternehmen, die nach den Prinzipien Reduce, Reuse, Recycle handeln, erfüllen nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern können langfristig Ressourcen und Kosten einsparen und stärken auch ihre Glaubwürdigkeit gegenüber ihrer Zielgruppe.
Die fünfstufige Abfallhierarchie nach KrWG zeigt: Nachhaltigkeit ist ein Prozess.
Dein Business sollte möglichst die Vermeidung von Abfällen anstreben, aber sollte das nicht möglich sein, dann solltest du auf Wiederverwendung und Recycling setzen.
Wenn du mit deinem KMU die 3Rs im Alltag anwendest und verstehst, wie sie in der Abfallhierarchie verankert sind, wird deine Marke überzeugend umweltbewusster und nachhaltiger handeln.
Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Leitfaden zur Anwendung der Abfallhierarchie nach § 6 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
Kreislaufwirtschaftsgesetz: § 6 Abfallhierarchie