Individuell & vollbedruckt ab 500 StückZertifizierte, nachhaltige Materialien
Hilfe
Verpackungswissen

Was ist Digitaldruck? Funktionsweise & Vorteile bei Verpackungen

Bedruckbare Verpackungen bieten deinem Unternehmen die Möglichkeit, die Identität deiner Marke für deine Kund:innen sichtbar zu machen und dich von der Konkurrenz abzuheben. Dabei kommen neben traditionellen Druckverfahren der sogenannte „Digitaldruck“ zum Einsatz. In diesem Artikel erfährst du, was eigentlich Digitaldruck ist, wie dieser funktioniert und welche Vorteile das Verfahren insbesondere für deine Verpackungen hat.

Erstellt am29.03.2024

Was ist Digitaldruck?

Zum Digitaldruck zählen eine Reihe von Druckverfahren, die ohne traditionelle, statische Druckformen wie Druckplatten, Stempel oder Schablonen auskommen. Stattdessen erfolgt der Druckvorgang – wie der Name schon verrät – digital. Druckdateien aus Programmen wie Adobe Photoshop oder Adobe Illustrator können rein direkt vom Computer an die Druckmaschine übertragen werden, die wiederum dann den Druckauftrag ausführt. Das Verfahren trägt deshalb auch die Bezeichnung „Non Impact Printing (NIP)“, da keinerlei physische Kontaktpunkte zwischen Druckbild und Maschine nötig sind.  

Das Besondere ist, dass das Druckbild im Gegensatz zu anderen Druckverfahren leicht gewechselt oder verändert werden kann. Gedruckt wird beim Digitaldruck auf Materialien wie Papier, Karton, Folie oder Stoffen.

Die Geschichte des Digitaldrucks

Das Druckverfahren, das heutzutage in fast jedem privaten Haushalt Anwendung findet, gibt es noch gar nicht so lange. Als der US-amerikanische Physiker Chester Floyd Carlson 1938 die Elektrofotografie (auch bekannt als „Xeroxfotografie“) erfand, war der erste Grundstein für den Digitaldruck gelegt. Bei diesem Verfahren konnte erstmalig durch elektrische Ladung aus einer belichteten Vorlage so etwas wie ein Bild erzeugt werden.  

Erst Jahre später – im Jahr 1950 – kam die erste Kopiermaschine auf den Markt. Der richtige Durchbruch folgte jedoch ab 1959 als die Maschine funktionsfähiger wurde. Als dann in den 90er Jahren der erste preiswerte Tintenstrahldrucker von Hewlett-Packard (HP) auf den Markt kam, feierte die Digitaldrucktechnologie ihren ersten richtigen kommerziellen Erfolg.  

Wie funktioniert der Digitaldruck?

Beim Digitaldruck werden digitale Dateien auf das jeweilige Druckmedium übertragen. Der Drucker wiederum realisiert die digitale Datei mithilfe von Tinte, Toner oder Farbstoffe und bedruckt damit das gewählte Druckmedium (z.B. ein Blatt Papier, ein T-Shirt oder eine bedruckbare Verpackung). Bei manchen Druckern muss die Tinte nach dem Bedrucken erst einmal trocknen, während beispielsweise Laserdrucker das Bedruckte mit dem Einsatz von Hitze direkt fixieren.  

Insgesamt läuft der Digitaldruck besonders schnell, effizient und trotzdem flexibel ab. Denn dank dem Digitaldruck können individuelle Designs für personalisierte Drucke für kleine oder mittelgroße Druckprojekte leicht umgesetzt werden. 

Die am meisten verbreiteten Digitaldruckverfahren sind der Laserdruck und der Inkjetdruck. Von denen hast du sicherlich schon mal gehört.  

So funktioniert das Inkjetdruckverfahren

Beim Injetdruckverfahren – auch Tintenstrahldruck genannt – kommen winzig kleine Tintentropfen über eine Druckerpatrone zum Einsatz. Diese werden mittels Düsen auf das Druckmedium übertragen, sodass dort Bild und Text entstehen. Diese Tinte umfasst fast immer Farben aus dem CYMN-Farbraum, also die Farben Cyan, Magenta, Yellow (gelb) und Key (schwarz). Diese Druckmethode erlaubt das Bedrucken von großen Flächen und Großformaten und eignet sich für sowohl Fotopapier als auch Textilien. Außerdem ist ein Vorteil des Tintenstrahldrucks die vergleichsweise preiswerte Anschaffung von Druckern. 

So funktioniert das Laserdruckverfahren

Im Gegensatz dazu läuft das Laserdruckverfahren etwas komplexer ab. Hierbei werden Laser und Tonerkartuschen anstelle von Druckerpatronen und Farbdrüsen verwendet. Beim Druckvorgang setzt der Laserdrucker eine Art Laserstrahl ein, sogenannte „Laserdioden“, die mithilfe elektrischer Ladung zunächst ein Bild auf der Trommel des Druckers erzeugt. Im nächsten Schritt wird die Trommel mit dem Tonpulver an denen durch den Laser markierten Stellen beschichtet. Danach wird das Druckmedium an die Trommel gebracht, sodass das Farbpulver nun darauf übertragen wird. Zuletzt fixiert der Drucker das Druckbild mit dem Einsatz von Hitze. 

Der Vorteil des Laserdrucks: seine Schnelligkeit. Qualitativ-hochwertige Drucke entstehen in kürzester Zeit. Außerdem müssen die Farbtoner seltener als beim Tintenstrahldrucker ausgetauscht werden. 

Anwendungsgebiete des Digitaldrucks

Der Digitaldruck erfreut sich in vielen Branchen und Bereichen der Beliebtheit.  

  • Marketing und Werbung: für die Herstellung von Werbematerialien wie Plakaten, Broschüren, Flyern oder Aufklebern.  

  • Verpackungen: Etiketten, Verpackungsaufkleber oder personalisierte Beutelverpackungen können mithilfe des Digitaldrucks effizient und kostengünstig bedruckt werden und sorgen so für eine individuelle Markenpräsenz und Produktplatzierung.  

  • Fotodruck: zum Druck von digitalen Fotos auf Fotopapier oder personalisierten Geschenkartikeln.  

  • Textildruck: Textilien wie Shirts, Pullover oder Taschen. 

  • Wandbilder- und Tapeten: individuelle Druckdesigns zur Gestaltung der Inneneinrichtung (z.B. für Tapeten oder Wandbilder). 

  • Bürobedarf: Digitaldrucker kommen in vielen Büros auch heute noch zum Einsatz, z.B. beim Druck von Dokumenten, Verträgen, Briefen oder Berichten. 

🎨Lesetipp: Aktuelle Gestaltungstrends im Verpackungsbereich 

Unterschiede zu anderen Druckverfahren

Neben dem Digitaldruck gibt es heutzutage eine Reihe weiterer Druckverfahren, die je nach Projekt und Druckmaterial bevorzugt genutzt werden. In der Verpackungsbranche sind es insbesondere zwei Direktdruck-Verfahren, die neben der Digitaldrucktechnologie zum Einsatz kommen. 

  • Offsetdruck: auch als indirektes Flachdruckverfahren bezeichnet, da Druckplatte und Druckmedium sich nicht berühren. Der Offsetdruck findet insbesondere beim Druck von Zeitungen, Büchern oder Werbematerialien Anwendung. Außerdem bei sehr hohen Auflagen in der Verpackungsbranche. 

  • Flexodruck: ein direktes Druckverfahren. Farbe wird mittels der meist elastischen Druckplatte aus Gummi oder Fotopolymer direkt auf das Medium übertragen. Vor allem Kunststoffmaterialien oder -folien sowie Kartons und Pappe werden hiermit bedruckt. 

4 Vorteile des Digitaldrucks bei Verpackungen

Neben dem Offsetdruck oder Flexodruck findet der Digitaldruck bei der Verpackungsproduktion immer häufiger Verwendung. Was sind die Vorteile des Digitaldruckverfahrens? 

1. Höhere Qualität beim Druck

Einer der größten Vorteile beim Digitaldruck ist die höhere Druckauflösung als bei anderen Verfahren, was zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen führt; insbesondere für Grafiken. Bei Packiro können deine Verpackungen als Standbodenbeutel oder Blockbodenbeuteln zum Beispiel sogar mit einer Detailschärfe von 2438 x 2438 dpi bedruckt werden. Das CMYK-Farbmodell ermöglicht die genaue Wiedergabe von Sonderfarben und minimiert Farbschwankungen.  

Während traditionelle Verfahren wie Tiefdruck oder Flexo besonders bei sehr großen Verpackungsmengen zu empfohlen sind, bietet sich das digitale Drucken vor allem für kleine Stückmengen an. Damit kannst du viele verschiedene Designs auf deine Verpackungen drucken lassen. Bei Packiro kannst du schon 500 Stück einem Design zuordnen. 

2. Flexibilität und keine Druckplatten

Für alle deine Verpackungen stets nur das gleiche Design zu verwenden ist nicht nur langweilig, sondern auf lange Sicht auch unrealistisch. Bei deiner Marke ändert sich immer mal etwas: das Logo, neue gesetzliche Vorschriften oder die Inhaltsstoffe deiner Produkte. Auch die Erweiterung deines Geschäftsfelds (etwa die Einführung mehrerer Kaffeesorten) oder Marketingaktionen mit besonderen Verpackungsdesigns, zum Beispiel zu Weihnachten, sind Fälle, bei denen sich Druckvorlagen ändern (müssen). Beim Offsetdruck würde in diesen Fällen der teure Kauf von neuen Druckplatten anstehen. Diese Kosten belaufen sich dann schon mal auf etwa 1.800€ pro Druckplatte – plus lange Wartezeiten für die Herstellung. Beim Digitaldruck bedarf es hingegen keinerlei physische Druckplatten und die digitale Druckdatei ist flexibel austauschbar.  

3. Kleinere Druckmengen

Da Digitaldrucker ohne Druckplatten auskommen und schnell umgestellt werden können, erlaubt das Verfahren auch das Bedrucken von geringen Stückzahlen. Mit traditionellen Druckverfahren ist das wirtschaftlich eigentlich nicht möglich.  

Bei uns von Packiro liegt die Mindestbestellmenge beispielsweise bei gerade mal 500 Beutelverpackungen. Zusammen mit dem Vorteil, mehrere Designs pro Bestellung aufzugeben, ergeben sich beim Verpackungsdruck interessante Möglichkeiten: So lassen sich verschiedene Designs erst einmal in Kleinauflage testen, bevor du große Mengen bestellst und damit viel Geld investierst. Vorlaufzeiten für besondere Aktionen oder Sonderauflagen verkürzen sich ebenfalls erheblich. 

4. Kurze Produktionszeit

Im Vergleich zu herkömmlichen Druckverfahren profitiert der Digitaldruck zudem von kurzen Produktionszeiten, was einerseits an der effizienten Technik liegt und andererseits an den geringen Bestellmengen. Ohne den Gebrauch von physischen Druckplatten, Wasser und Chemikalien stellt der Digitaldruck außerdem eine nachhaltigere Alternative dar. Packiro setzt darüber hinaus auf kurze Transportwege, um Ressourcen und Emissionen zu sparen: unsere Verpackungen werden ausschließlich in Europa produziert und bedruckt.  

Fazit und Ausblick: Wachstumspotential des Digitaldrucks

Dank des Digitaldruck als digitales Druckverfahren können kleine Bestellmengen in kürzester Zeit qualitativ-hochwertig entweder per Tonertechnologie oder Inkjetdruck realisiert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Druckmethoden können Kosten und Zeit eingespart werden.  

Für Verpackungsaufträge von Mengen über 50.000 Stück stellen weiterhin Offset- oder Flexodruck die kostengünstigeren Optionen dar. Laut Drupa Global Trends Report 2023 konnte der digitale Tonerdruck jedoch Zuwachs erfahren und konnte in der Verpackungsbranche nach Offset- und Flexodruck das drittgrößte Druckvolumen vorweisen. Mit fortschreitender Digitalisierung können wir davon ausgehen, dass der Marktanteil des digitalen Druckens auch in der Verpackungsbranche in den nächsten Jahren zunehmen wird. Davon geht auch der Print Horizon Report 2024 der Drupa - der führenden Fachmesse für Drucktechnologie – aus:  

„Allgemein anerkannt ist, dass der Verpackungsmarkt durch die Digitalisierung profitiert hat und deshalb von vielen Druckdienstleistern mit anderer Markttradition Aufmerksamkeit erhält. Bei hohen Auflagen floriert der Analogdruck immer noch. Doch bei brüchigen, komplexeren Lieferketten und steigender Anzahl von Artikeln steigen die Chancen für den Digitaldruck“